Donnerstag, 26. März 2015

Verband organisierter Drogendealer wehrt sich gegen Cannabis-Pilotprojekt in Basel-Stadt

Der Verband organisierter Drogendealer (VOD) zeigt sich bestürzt über die Pläne eines Cannabis-Pilotprojektes in Basel-Stadt. 


Hanfblüten könnten in Basel schon bald legal erhältlich sein (Bild: hempbeach.com)
Der VOD kritisiert die vom Grossen Rat genehmigten Pläne, die einen Pilotversuch für einen kontrollierten Cannabis-Verkauf vorsehen, scharf. So würde eine schrittweise Legalisierung der Droge allein in der Region Basel mehrere hundert Arbeitsplätze gefährden.

Ein Drogendealer, der lieber anonym bleiben möchte meint auf Anfrage: «Ich bin schon seit mehr als zwanzig Jahren im Geschäft, habe mir  in dieser langen Zeit eine grosse und treue Stammkundschaft aufgebaut, muss eine sechsköpfige Familie ernähren und habe ich mich mit der Zeit auch an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt. Eine Cannabis-Legalisierung wäre für unser lokales Gewerbe eine absolute Katastrophe.»

Auch die SVP möchte nichts von einem Pilotprojekt wissen

Wagte für die BaZ den Selbstversuch: Joël Thüring von der SVP (Bild:BaZ)
Unterstützung erhalten die Drogendealer von der SVP, die für Anliegen des Gewerbes traditionell ein offenes Ohr hat. Die Volkspartei fürchtet insbesondere, dass mit dem Start des Pilotversuches vor allem Ausländer die Arbeitslosenkassen aushöhlen würden. Schliesslich besässe die Mehrheit der Drogendealer keinen Schweizer Pass. Gemeinsam mit dem VOD werde man deshalb das Referendum ergreifen und das Cannabis-Pilotprojekt bekämpfen und zu Fall bringen.

Der Grosse Rat hatte erst letzte Woche nach einer langen und hitzigen Diskussion grünes Licht für ein Pilotprojekt gegeben. Gegner der seit Jahren herrschenden Repressionspolitik im Umgang mit Cannabis monieren, dass diese zu nichts führe. So könnte man mit einem staatlich geregeltem Verkauf etwa Mehreinnahmen in unschätzbarer Höhe generieren. Geld, welches das notorisch klamme Haushaltsbudget aktuell mehr als gut gebrauchen könnte. 



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