Donnerstag, 14. Mai 2015

Pro Specie Rara warnt: «Basler Clubber» akut vom Aussterben bedroht

Die Umweltschutzorganisation «Pro Specie Rara» schlägt Alarm. Wenn das sich abzeichnende Clubsterben am Rheinknie nicht gestoppt werde, wird es bereits in wenigen Jahren keine Clubber mehr geben.

Die «Basler Clubber» sind klassische Herdentiere (Bild: Partyguide.ch) 

Diese Gefahr ist real. In den vergangenen 15 Jahren sind fast die Hälfte des Bestandes verschwunden. Die gemeinnützige Stiftung «Pro Specie Rara», die sich seit über 30 Jahren für die Erhaltung von gefährdeten Tierrassen und Kulturpflanzen einsetzt, möchte die «Basler Clubber» demnächst als neuen Schwerpunkt ihrer Arbeit bekannt geben. «Die einheimischen Clubber sind ein wichtiger Bestandteil der Biodiversität im Nachtleben der Stadt Basel», meint Hermann Leutwiller, von «Pro Specie Rara». Deshalb dürften die Clubber nicht verschwinden. «Wenn wir nichts tun, ist es bald soweit», ist sich Leutwiller sicher.

Auch auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN werden Clubber aus Basel seit neuestem als «vom Aussterben bedroht» klassifiziert. Damit zählen sie gemeinsam mit der Steinkauz und der Mopsfledermaus zu den bedrohtesten Schweizer Tierarten überhaupt. 

Als grösste Gefahr hat man bei «Pro Specie Rara» das sich abzeichnende Clubsterben in der Stadt Basel ausgemacht. Die Clubber verkehren vorwiegend im Kleinbasel, dem St. Johann oder auf dem Dreispitz-Areal, seltener auch beim Nachtigallenwäldeli, wo in unmittelbarer Zukunft diverse Clubs zur Schliessung gezwungen werden. Als weitere Gefährdung entpuppte sich zuletzt auch die zugewanderte Tierart «lärmempfindliche Anwohner». Ihr Pochen auf strikte Nachtruhe führte in den vergangenen Jahren zu einer steten Verkleinerung des natürlichen Lebensraumes der Clubber. Erst im September des letzten Jahres wurden die letzten ihrer Art erfolgreich vom legendären NT-Areal vertrieben.

Nach Ansicht der Umweltschutzorganisation ist eine von kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen gelenkte Stadtpolitik für das sich drohende Aussterben der Clubber hauptverantwortlich. Auch die letzten noch gesunden Clubbing-Gebiete in der Stadt Basel seien akut in Gefahr. «Die unaufhaltsame Gentrifizierung gehört mit allen Mitteln bekämpft, ansonsten droht Basel ein böses Erwachen», warnt Leutwiller.



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