Mittwoch, 9. Juli 2014

«Keine Sekte in der Freien Strasse»: Anwohner möchte Eröffnung des Apple-Stores verhindern

Neun Monate liess man sich für den Innenausbau Zeit. Am kommenden Samstag hat das Warten ein Ende, dann eröffnet der Computer-Konzern Apple seine vierte Filiale in der Schweiz. Der Store an der Freien Strasse 47 in Basel dürfte gleich von Beginn weg für viele Apple-Jünger aus der Region zu einem Begegnungszentrum werden.

Unter den Anwohnern der Freien Strasse formiert sich Widerstand gegen den Apple-Store. Bild: Basler Bote

Doch kurz vor der Eröffnung regt sich Widerstand im Quartier. Anwohner Marius Kohlhardt macht im sozialen Netzwerk Facebook gegen die geplante Neueröffnung mobil. Mittels der Fanseite «NEIN zum Apple-Store in der Freien Strasse» möchte der 43-jährige Deutsche die Eröffnung in letzter Sekunde verhindern.

«Niemand will diesen Bau im Quartier. Er ist ein Fremdkörper.» Seit dem Verkauf und Abriss der früheren Booty-Liegenschaft, munkelte man in Basel über einen Einzug Apples. Doch erst zu Beginn dieser Woche bestätigten sich die Gerüchte ein für alle Mal. Für den seit rund vier Jahren in Basel wohnhaften Expat Kohlhardt eine Horrorvision: «Apple gilt als eine der gefährlichsten Sekten weltweit. Einmal in seinen Bann gezogen gibt es in der Regel kein Zurück mehr.» Der aus Leipzig stammende Ingenieur weiss wovon er redet, vor seinem Umzug nach Basel bewegte sich Kohlhardt jahrelang im Dunstkreis von Apple. Mit Hilfe seiner Familie und einem Psychologen gelang es ihm aber sich davon zu lösen und ein neues Leben zu beginnen. In seinem Heimatland Deutschland wurde Apple erst im Februar vom Verfassungsschutz als Sekte eingestuft. Bestrebungen in dieser Richtung sind in der Schweiz allerdings keine in Aussicht.

Auch im Iselin kämpft man gegen ein Sekten-Zentrum

Erst vor wenigen Tagen lancierte ein Anwohner der Julia-Gauss-Strasse unter dem Namen «Julia Gauss» einen Protest-Account auf Facebook, damit will er den geplanten Neubau einer Scientology-Kirche an der Burgfelderstrasse 211 verhindern. Marius Kohlhardt zählt ebenfalls zu den Unterstützern dieses Vorhabens. Eine mögliche Zusammenarbeit  mit den Iselin-Anwohnern möchte er nicht ausschliessen: «Ein Austausch wäre sicherlich von Vorteil, am Ende des Tages haben wir schlussendlich dasselbe Anliegen. Diese Synergien müssen genutzt werden.» Zeit dafür bleibt aber wenig, bis zur geplanten Eröffnung des Apple-Stores bleiben noch drei Tage.

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