Neun Monate liess man sich für den Innenausbau Zeit. Am
kommenden Samstag hat das Warten ein Ende, dann eröffnet der Computer-Konzern
Apple seine vierte Filiale in der Schweiz. Der Store an der Freien Strasse 47 in
Basel dürfte gleich von Beginn weg für viele Apple-Jünger aus der Region zu
einem Begegnungszentrum werden.
Unter den Anwohnern der Freien Strasse formiert sich Widerstand gegen den Apple-Store. Bild: Basler Bote |
Doch kurz vor der Eröffnung regt sich Widerstand im Quartier.
Anwohner Marius Kohlhardt macht im sozialen Netzwerk Facebook gegen die
geplante Neueröffnung mobil. Mittels der Fanseite «NEIN zum Apple-Store in der Freien Strasse» möchte der 43-jährige Deutsche die Eröffnung in letzter Sekunde
verhindern.
«Niemand will diesen Bau im Quartier. Er ist ein
Fremdkörper.» Seit dem Verkauf und Abriss der früheren Booty-Liegenschaft, munkelte
man in Basel über einen Einzug Apples. Doch erst zu Beginn dieser Woche bestätigten sich
die Gerüchte ein für alle Mal. Für den seit rund vier Jahren in Basel
wohnhaften Expat Kohlhardt eine Horrorvision: «Apple gilt als eine der gefährlichsten Sekten weltweit. Einmal
in seinen Bann gezogen gibt es in der Regel kein Zurück mehr.» Der aus Leipzig stammende Ingenieur
weiss wovon er redet, vor seinem Umzug nach Basel bewegte sich Kohlhardt jahrelang
im Dunstkreis von Apple. Mit Hilfe seiner Familie und einem Psychologen gelang
es ihm aber sich davon zu lösen und ein neues Leben zu beginnen. In seinem
Heimatland Deutschland wurde Apple erst im Februar vom Verfassungsschutz als Sekte eingestuft. Bestrebungen in dieser Richtung sind in der Schweiz
allerdings keine in Aussicht.
Auch im Iselin kämpft
man gegen ein Sekten-Zentrum
Erst vor wenigen Tagen lancierte ein Anwohner der
Julia-Gauss-Strasse unter dem Namen «Julia Gauss» einen Protest-Account
auf Facebook, damit will er den geplanten Neubau einer Scientology-Kirche an
der Burgfelderstrasse 211 verhindern. Marius Kohlhardt zählt ebenfalls zu den
Unterstützern dieses Vorhabens. Eine mögliche Zusammenarbeit mit den Iselin-Anwohnern möchte er nicht
ausschliessen: «Ein Austausch wäre
sicherlich von Vorteil, am Ende des Tages haben wir schlussendlich dasselbe
Anliegen. Diese Synergien müssen genutzt werden.» Zeit dafür bleibt aber wenig, bis zur geplanten Eröffnung des
Apple-Stores bleiben noch drei Tage.
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