Montag, 11. März 2019

Rassismusvorwurf: Wird ein Fasnachtsmarsch verboten?

Am heutigen Morgestraich machte ein Flugblatt die Runde, welches zu Farbanschlägen auf Basler Cliquen aufruft.


(Noch) Friedliche Fasnachtsstimmung
am Montagmorgen. (Bild: Basler Bote) 

Eine anonyme Gruppierung ruft in dem Schreiben auf, diejenigen Cliquen zu attackieren, welche den beliebten Fasnachtsmarsch "Arabi" spielen. Die Aktionen sollen während der Cortèges am Montag- und Mittwochnachmittag stattfinden.

Der Name des Marsches sei durch und durch rassistisch und diskriminiere eine grosse Zahl an Migranten und Secondos.

Ob ein Zusammenhang mit den angekündigten Aktivitäten gegen die Basler Gugge "Negro Rhygass" besteht, ist zur Stunde unklar.

Das Fasnachtscomitee und unzählige Cliquen waren für keine Stellungnahmen erreichbar.

+++ wird laufend aktualisiert +++

Freitag, 15. Februar 2019

Nach anhaltenden Personalproblemen: BVB prüfen Kauf von selbstfahrenden Tesla-Fahrzeugen

Geht es nach den Plänen der BVB, dürften in Zukunft selbstfahrende Elektro-Trams durch die Basler Innenstadt fahren. 



Fahren bald Tesla-Trams in Basel herum? (Bild: Alexander Palacios, Tageswoche)

Im letzten Jahr machte die Basler Polizei weltweit Schlagzeilen, weil sie sich für die Anschaffung einer Flotte bestehend aus sieben Teslas als Dienstfahrzeuge entschieden hatte. Die ganze Angelegenheit ging allerdings nicht ganz ohne Nebengeräusche über die Bühne.

Nun scheint das Unternehmen aus Kalifornien demnächst mit einem neuen Grossauftrag vom Rheinknie rechnen zu dürfen: Gemäss verschiedener Quellen prüfen die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) die Anschaffung mehrerer selbstfahrender Elektro-Trams.

Damit sollen gleich mehrere Probleme auf einen Schlag gelöst werden. Zum einen erhoffen sich die BVB eine Beruhigung der angespannten Lage im Bereich der internen Personalplanung. Seit längerer Zeit klagen die Angestellten über schlechte Arbeitsbedingungen. Mit der Anschaffung der autonom fahrenden Fahrzeugen könnten rund zwei Drittel des Personals eingespart werden.

Und auch die anhaltenden Probleme mit maroden Schienen könnten mit den neuen Kompositionen bald der Vergangenheit angehören, da die Tesla-Trams dank neuster Technik extrem schonend fahren können.

Schliesslich würde mit dem Kauf der neuen Fahrzeugen auch ein unschönes Kapitel in der jüngsten Geschichte der BVB ein Ende finden: Da in Frankreich die Tesla-Trams verboten sind, müssten die Fahrzeuge an der Grenze zu Frankreich wenden. Damit gehörten die auch die unsäglichen Vandalenakte im Elsass der Vergangenheit an.

Freitag, 16. März 2018

Raub aus Raiffeisen-Schliessfächern: War es Ex-Chef Pierin Vincenz?

Das Ungemach bei der einst so stolzen Raiffeisen Bank geht in die nächste Runde.

Die Bank mit dem einst so stolzen Genossenschaftshintergrund droht sich selbst zu zerfleischen (Bild: Raiffeisen)
Vergangene Woche hat ein Kunde der Raiffeisen Bank in Basel am Aeschenplatz eine Entdeckung gemacht: Sein persönliches Bankschliessfach war leer geräumt. Schnell stellte sich heraus, dass er nicht der einzige Geschädigte ist, 22 Kunden der einzigen, vollautomatischen Schliessfachanlage in Basel wurden bestohlen, der Schaden geht in die Millionen. Die Polizei ermittelt, Raiffeisen will zum laufenden Verfahren keine Auskunft geben.

Nun hat sich eine erstaunliche Wende im Fall ergeben: Pierin Vincenz, der erst vor kurzem zurückgetretene Chef der Genossenschaftsbank, sitzt in Zürich in Untersuchungshaft. Der dringende Tatverdacht besteht, dass er - um seine Renditeversprechen einzuhalten - sich an den Schliessfächern in Basel bediente. Die Staatsanwaltschaft wirft Vincenz ungetreue Geschäftsbesorgung vor. Zudem soll er bei Firmenübernahmen der Kreditkartengesellschaft Aduno und der Investmentgesellschaft Investnet ein Doppelspiel gespielt und persönlich abkassiert haben. Vincenz bestreitet die Vorwürfe. Es gilt die Unschuldsvermutung. Ob er sogar für den Stromausfall im St. Jakob-Park verantwortlich ist, ist ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen.

Donnerstag, 15. Februar 2018

Unort Grünpfahlgasse: UNESCO prüft Sanktionen gegen Basler Fasnacht

Nachdem die Grünpfahlgasse an den letzten Ausgaben der Basler Fasnacht wiederholt für negative Schlagzeilen gesorgt hat, droht die UNESCO den Veranstaltern der "drey scheenschte Dääg" mit empfindlichen Strafen.

Gross war die Freude, als im letzten Dezember offiziell bekannt wurde, dass die Basler Fasnacht in die Liste der Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen worden ist.  Aus der ganzen Welt trafen Gratulationen ein, und man erhoffte sich durch die Ernennung einen zusätzlichen Schub an Touristen am Rheinknie.

Muss eventuell bald umbenannt werden: Die Fasnachtsgasse bei der Barfüsserkirche
(Bild: barfi.ch).
Wenige Tage vor dem Morgestraich aber ziehen dunkle Wolken am Horizont des Fasnacht-Comités auf. Grund dafür sind nicht nur die revolutionslustigen Olymper, die mit einer eigenen Blaggedde am Cortège gegen die Kommerzialisierung protestieren möchten. Viel mehr bereitet ein Schreiben der Schweizerischen UNESCO-Komission in Bern den Veranstaltern Bauchschmerzen.

Die regelmässigen negativen Vorkommnisse, vor allem in der Grünpfahlgasse, würden ein schlechtes Licht auf die UNESCO als Organisation werfen. Der zugesandte Massnahmenkatalog an möglichen Sanktionen bei wiederholtem Fehlverhalten der Besucher reicht von einer Geldbusse im Rahmen von 50'000 Schweizer Franken bis zum Zuschauerausschluss an einem bis zu drei Fasnachtstagen.

Wie aus dem Schreiben weiter hervor geht, droht der Basler Fasnacht im schlimmsten Fall die Aberkennung als Weltkulturerbe. Damit wäre die Basler Fasnacht das erst dritte UNESCO Weltkulturerbe, das wieder aus der Liste gestrichen werden würde.

Beim Comité nimmt man die Drohung aus Bundesbern ernst. Man prüfe derzeit einige Massnahmen und sei mit den Behörden in Kontakt, heisst es auf Anfrage. Im schlimmsten Fall müssten die Gastronomen in der Innenstadt mit einem Alkoholausschankverbot rechnen. Ausserdem sollen renitente Besuchern der Basler Fasnacht schneller mit einem Rayonverbot bis Donnerstagmorgen bestraft werden können.

Freitag, 19. Januar 2018

Kim Jong-Un kommt zeitgleich wie Trump in die Schweiz

Grosse Ehre für die Schweiz: Fast zeitgleich wie US-Präsident Donald Trump plant auch Nordkoreas Staatsoberhaupt Kim Jong-Un für ein Konzert im Hallenstadion seine alte Heimat zu besuchen.

Was führt der Nordkoreanische Diktator im Schilde?

Gross war der Aufschrei und die Aufregung, als der Besuch des mächtigsten Mannes der Welt bekannt wurde. Zahlreiche Protestveranstaltungen gegen die Stippvisite Donald Trumps am Davoser Stelldichein der Finanz- und Öl- und Automobil- und Versicherungs- und Lebensmittel- und Technologie- und Gasindustrie wurden angekündigt, während in den Klickmedien kein Tag ohne spektakuläre Neuankündigung ("Der Trump-Wahnsinn im Ticker") verging. 

Wie nun mehrere Insider übereinstimmend berichten, plant auch Trumps grosser Gegenspieler in der Geopolitik, Kim Jong-Un, ebenfalls einen Kurztrip in die Schweiz. Am 20. Januar will der "oberste Führer" Nordkoreas im Zürcher Hallenstadion das Konzert des niederländischen Stargeigers André Rieu besuchen. Ob der Ex-Berner danach noch Zeit für einen Apéro riche an einem der zahlreichen WEF-Kongresse finden wird, ist derzeit noch unklar. 

Die gigantischen logistischen Vorbereitungen im Zusammenhang mit dem Besuch von Donald Trump stehen im krassen Gegensatz zu denjenigen von Klassikliebhaber Kim Jong-Un. Dieser wird lediglich in einer zweisitzigen Cessna 150, die sein Grossvater eigenhändig baute, anreisen und in einem preiswerten Hotel in der Zürcher Agglo residieren.

Dienstag, 26. Dezember 2017

Das Küchlin muss einem Parkhaushochhaus Platz machen

Verspätetes Weihnachtsgeschenk für die Basler Auto-Lobby: Wie kurz vor Jahresende bekannt wird, muss das legendäre Küchlin-Kinogebäude bis Ende 2021 einem grossen City-Parkhaus weichen.

Mit einer zeitgenössischen Glasfassade ausgestattet soll das neue Küchlin-Parkhaus der Steinenvorstadt einen coolen und modernen Touch  verleihen (Bild: BaBo)
Erst im letzten Monat war bekannt geworden, dass das Kino Plaza an der Steinentorstrasse Ende nächsten Jahres für immer schliessen muss. Damit ist das Kinosterben in der Innenstadt aber noch lange nicht vorbei: Wie heute bekannt wurde, wird auch das traditionsreiche Küchlin ein Jahr später geschlossen und teilweise abgerissen. Während in anderen Teilen der Stadt in Sachen Kino so etwas wie Aufbruchstimmung herrscht, wird das Angebot im Herzen Basels damit also immer überschaubarer.

Anstelle des Küchlins mit seinen acht modernen Sälen soll ein fünfzehnstöckiges Parkhaus entstehen. Damit soll dem stetigen Mangel an Parkplätzen in der Innenstadt entgegengewirkt und das marode lokale Gewerbe unterstützt werden. Die Zufahrt soll über den Birsig-Parkplatz und dem oberen Teil der Steinenvorstadt erfolgen.

Zwei Geschosse sollen ausschliesslich Besuchern des Ozeaniums zur Verfügung stehen, bis zur Eröffnung des neuen Zolli-Tempels im Jahr 2024 sollen übergangsweise Pop-Up Ausstellungen, etwa von Formel 1-Boliden, Oldtimern oder Quads, die Menschen in das "modernste Parkhaus der Schweiz" (Stadtentwickler Lukas Ott) locken.

Freitag, 15. Dezember 2017

IV-Ermittler fürchten durch GPS-Tracker und Drohnen ersetzt zu werden

Geht es nach dem Ständerat, so soll die IV künftig, falls ein Verdacht auf Missbrauch vorliegt, die Befugniss haben Menschen mit GPS-Peilsender zu überwachen. Direktbetroffenen bereitet dies Kopfschmerzen.


Machen Drohnen und GPS-Tracker menschliche Detektive bald überflüssig? (Bild: colourbox/bb)

Am Donnerstagmorgen hatte eine deutliche Mehrheit in der bürgerlich dominierten kleinen Kammer einer Vorlage der ständerätlichen Sozialkommission deutlich mit 32:8 Stimmen zugestimmt. Nicht überall sorgte diese Meldung für Freude. Neben den IV-Bezüger*innen, gegen die schon bald schweres Geschoss aufgefahren wird, bereiten die technischen Neuerungen auch so manchem IV-Detektiv schlaflose Nächte. Sie fürchten nichts geringeres, als den Verlust ihrer Arbeitsstelle.

Schon seit Monaten soll bei den Ermittlern ein Klima der Angst und Verunsicherung herrschen. Zwar sei die Auftragslage stabil, doch die Vorstösse der bürgerlichen Parlamentarier, die IV-Bezüger mit GPS-Peilsender überwachen wollen, hing seit Monaten wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Detektive. Nicht wenige befürchten, dass mit den neuen Befugnissen immer mehr Aufgaben an die Maschinen delegiert werden und ein Grossteil der langjährigen Angestellten schon bald Restrukturierungsmassnahmen zum Opfer fallen dürfte. 

Rainer H.* arbeitet seit 1989 ununterbrochen bei der Suva. Der 54-Jährige entdeckte seine Berufung zum Detektiv mit 22 als er beim Stalken seiner Ex-Freundin zufällig beobachtete, wie ein Jugendlicher aus dem Pfarrhaus einen Playboy klaute, ihm unauffällig folgte und schliesslich die Polizei verständigte, die den Täter mit Gummigeschoss zur Vernunft brachte und das Heftchen unversehrt an seinen Besitzer retournierte. Später bewarb er sich nach der abgebrochenen Polizeischule bei der Suva als Detektiv, wo er bis heute tätig ist. 

Herr H.*, was ging Ihnen durch den Kopf als gestern Donnerstag die Push-Benachrichtigung auf Ihrem Natel aufpoppte, wonach der Ständerat IV-Bezüger künftig per GPS-Peilsender und sogar Drohnen überwachen lassen möchte?

Zunächst einmal möchte ich klarstellen, dass ich der Technik nicht feindlich gesinnt bin. In meinen Arbeitspausen spiele ich auf meinem Smartphone gerne das Spiel "Candy Crush", tausche mit alten Schulkameraden auf Whatsapp Videos aus oder lasse via Facebook meinen 6 verbliebenen Emotionen (Gefällt mir, Love, Haha, Wow, Traurig, Wütend, Anm. d. Redaktion) freien Lauf. Aber wenn ich und meine Kollegen schon bald durch moderne technische Geräte ersetzt werden sollen, bereitet mir das natürlich schon Kopfzerbrechen. 

Weshalb braucht es in Ihren Augen Menschen und nicht Maschinen, um andere Menschen zu überwachen? 

Schauen Sie, ich habe eine Erfahrung von 30 Jahren auf dem Beruf, dass kann kann man weder in einen Peilsender, noch in eine Drohne einbauen. Es kommt einer Unterwerfung gegenüber den Robotern und Maschinen gleich, wenn wir nur noch blind deren Daten Glauben schenken. 

Sollten Sie tatsächlich Ihre Stelle verlieren, haben Sie schon eine Idee für die Zeit bis zur Rente?

Nein, darüber wollte ich mir bisher auch nicht Gedanken machen. Ich könnte mir aber vorstellen den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, eine eigene Detektei zu gründen und meine Dienste und Know-How beispielsweise Versicherungsunternehmen anzubieten. Marschieren die Bürgerlichen im Parlament durch und privatisieren sie die Sozialversicherungen, könnten in ein paar Jahren ja vielleicht sogar staatliche Aufträge winken. Bis dahin bin ich vielleicht aber auch schon in Rente. Thailand oder Spanien würden mich reizen.

Eine beliebte Destination für den Lebensabend bei Schweizer Rentnern...

..und ein Hotspot für Betrüger! Als Freelancer in der Missbrauchsbekämpfung verdient sich so mancher Rentner im Ausland einen schönen Zustupf zur AHV-Rente. 

Nochmals zurück zur derzeitigen Situation. Nicht selten kommt es vor, dass man nach einer überraschenden Entlassung in ein Loch fällt und via RAV bis in die Sozialhilfe rutscht. Hat man bei den IV-Ermittlern nicht Angst schon bald selber überwacht zu werden, womöglich gar von GPS-Tracker und Drohnen statt von den alten Kollegen?

Diese Vorstellung ist paradox. In den letzten Wochen und Monaten haben sich die Krankmeldungen bei uns leider tatsächlich gehäuft. Die Gerüchte waren ja schon länger im Umlauf, die Abstimmungsresultate im Parlament vorhersehbar. Aber zum auf Ihre Frage zurückzukommen: Vielleicht wäre das am Ende auch der Moment, wo wir anfangen müssten uns zu fragen, ob das aktuelle Modell der Sozialversicherung in unserer durchautomatisierten Epoche noch zeitgemäss ist.


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