Fieses Spiel mit verdienten Nationalspielern: Bild von Soldaten mit Albanien-Fahne gefälscht!

Das Bild der sieben Schweizer Soldaten, die in einem Zug mit der albanischen Flagge posierten, hat sich als Fälschung herausgestellt. 

Sieben gut befreundete Nationalspieler posieren im Zug stolz mit der Schweizer Fahne (Bild:zvg)

Gross war der Aufschrei in der Schweizer Presselandschaft, nachdem in dieser Woche eine Handyfotografie aufgetaucht war, die sieben Rekruten beim Posieren mit der albanischen Flagge zeigte. Landesverrat halte es von rechts, sogar die Militärpolizei schaltete sich ein und nahm Ermittlungen auf. Armeesprecher Christoph Brunner liess sich im Blick wie folgt zitieren: «Wenn jemand Schweizer Uniform trägt, ist unsere Fahne die einzige, die wir sehen wollen. Alle anderen Flaggen haben da nichts zu suchen.»

Wie Recherchen des Basler Boten jetzt aber zeigen, wurde die Aufnahme von rechts-nationalistischen Kreisen gezielt manipuliert, um Hass gegen die albanische Bevölkerung zu schüren. Die Originalaufnahme, die sieben Schweizer Fussballnationalspieler mit der Schweizer Fahne zeigt und eigentlich als herzlicher Gruss aus dem Extrazug der Nationalmannschaft ans Testländerspiel gegen die USA in Zürich gedacht war, wurde missbraucht und gefälscht. 

Aus noch unbekannten Gründen fand das bearbeitete Bild, das ursprünglich ein Funktionär des SFV in einem Zweitklassenabteil der SBB schoss, den Weg in die Redaktion einer grossen Schweizer Tageszeitung. 

Stephan Lichtsteiner (obere Reihe ganz links), der im Vorfeld der Länderspielpause in einem Interview mit brisanten Äusserungen für Aufregung gesorgt hatte, spielte der Bildredaktion des «BaBo» einen Tag später die Originalaufnahme zu und betonte noch einmal, dass er sämtliche Nationalspieler mit Migrationshintergrund als echte Schweizer anerkenne. Bei genauerer Analyse des Bildes, kläre sich die Situation für ihn ohnehin auf: «Wären es Albaner, mindestens einer stünde noch um die Ecke, um den Kontrolleur abzufangen. Ein gültiges Billet hätte natürlich keiner.»