Donnerstag, 27. August 2015

Zwischennutzung in leerstehenden Ladenflächen soll Parkplatz-Problem in der Innerstadt lösen

Eine neuartige Zwischennutzung soll die Einkaufstrassen pünktlich zum Weihnachtsgeschäft wieder beleben.


Die Umbauarbeiten in den ehemaligen Boutiquen beginnen in Kürze (Bild: Hans-Jörg Walter/BaBo)
Die akute Parkplatz-Not in der Basler Innerstadt könnte sich schon bald wieder entspannen. Wie Recherchen des Basler Boten ergaben, sollen bis Ende Jahr knapp 100 neue Parkplätze im Zentrum entstehen. Im Rahmen eines neuen Zwischennutzungsprojektes sollen leerstehende Ladenflächen im Gebiet zwischen Marktplatz und Barfüsserplatz bis Ende Jahr zu temporären Park&Ride-Anlagen umgebaut werden.

Das dafür zuständige Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt reagiert damit auf die für Ladenbesitzer und Kunden gleichermassen ungünstige Situation, die Einkaufsstrassen nur noch zu Fuss, mit dem Velo, dem Roller, dem Taxi und dem ÖV erreichen zu können. Alleine in der ehemaligen Kost Sport-Liegenschaft in der Freien Strasse dürften so bis zu 60 neue Parkplätze entstehen.

Diese Massnahmen sind Teil des Massnahmenpakets «Fyr unseri Innestadt» und soll das Ladensterben in der Basler Innenstadt stoppen. So mussten in den letzten Monaten zahlreiche Traditionsgeschäfte ihre Türen für immer schliessen. Der Reihe nach gaben erst die Schuhfachgeschäfte Botty und Deiss und zuletzt auch das seit 1919 an der Freien Strasse ansässige Modehaus Spira seine Schliessung bekannt.

Der Zeitplan des BVD sieht vor, dass bereits in wenigen Wochen mit den Umbauarbeiten begonnen werden kann und die Park&Ride-Anlagen pünktlich zum ersten Advent eröffnet werden können. Bis dahin wird der für die Bespielung der Brachflächen zuständige Verein «Drive by Mode» die Fläche für Velo- und Rollerparkplätze zur Verfügung stellen. Für die Refinanzierung der offiziell bis 2020 befristeten Zwischennutzung bleiben somit gut vier Jahre.

Mehr Einkaufstouristen aus den Grenzgebieten

Hinsichtlich des Weihnachtsgeschäftes sind indes weitere Massnahmen geplant, um noch mehr Laufkundschaft sowie Einkaufstouristen, insbesondere aus den Grenzgebieten, in die Geschäfte zu locken. Nebst einer weiteren Verdichtung des 8er-Trams in Richtung Weil am Rhein, scheinen auch die betroffenen Betriebe endlich aktiv zu werden. So gab beispielsweise die Manor unlängst bekannt , mit unkonventionellen PR-Methoden wie Yogalektionen auf der Terrasse, sowie Tanzvorführungen zwischen den Regalen das Einkaufen noch mehr zu einem Erlebnis machen zu wollen. Ob sich diese Anstrengungen lohnen, kann aber niemand garantieren und wird sich weisen.

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