Freitag, 16. Oktober 2015

Freefall-Tower erhält keine Bewilligung für Herbstmesse

Der beliebte Freefall-Tower gilt als eines der Wahrzeichen der Basler Herbstmesse. In diesem Jahr wird die Bahn aber fehlen. 



Zieht die Besucher der Herbstmesse magisch an: Der Swiss Tower (Bild: Markus Marti)

«Drei Millionen Franken hat der aktuell höchste transportable Freefall-Turm der Welt gekostet», so Hanspeter Maier, Betreiber des 80 Meter hohen "Swiss Tower", der vor allem bei jungen Besuchern als Mutprobe schlechthin gilt. Nicht wenige Schaulustige pilgerten in den vergangenen Jahren nur wegen der wahrscheinlich imposantesten Bahn der Herbstmesse auf den Messeplatz. Und tatsächlich steht man erst einmal unmittelbar vor dem "Swiss Tower" von Schausteller Maier kann das schon einmal für etwas Bammel sorgen. Eigentlich hätte der Turm auch in diesem Jahr aufgebaut werden sollen. Doch im umliegenden Quartier erhitzt der Turm schon seit Jahren die Gemüter. Insbesondere der Schattenwurf des Freefall-Towers hat in der Vergangenheit für viele rote Köpfe gesorgt.

An der diesjährigen Messe wird die Bahn somit fehlen. Bis zuletzt hätten Meier und die Betreiber der Herbstmesse für den mittlerweile traditionellen Standplatz gleich vor dem Messeturm gekämpft. Am Ende half nichts. Die Schlichtungsbehörde des Zivilgerichts gab den unmittelbaren Anwohnern letzte Woche Recht, womit diese den langjährigen Rechtsstreit endgültig gewonnen haben. Es seien insbesondere die Gäste des Ramada Plaza Hotels und der Bar Rouge im Messeturm gewesen, die sich in den vergangenen Jahren stark über den Schattenwurf des Fahrgeschäftes beschwert hatten. Speziell die Besucher der Bar Rouge seien verärgert, da das Panorama der Stadt, welches normalerweise von den Toiletten aus herrlich zu betrachten sei, durch den Turm empfindlich beeinträchtigt werde. Die Betreiber des Nachtclubs fürchteten hohe finanzielle Einbussen während den drei betroffenen Wochen und wählten den Rechtsweg.

Förderlich war dabei sicherlich auch die Unterstützung von Pharma-Riese Roche, der ebenfalls offiziell Einsprache gegen den temporären Aufbau eingelegt hatte, In einer Medienmitteilung lies das Basler Unternehmen verlauten, man habe mit dem Bau des Roche Turms die Aufmerksamkeit der Bevölkerung weg vom Messeturm lenken wollen. Dies sei unter den gegebenen Umständen während der Herbstmesse erst recht nicht möglich. 

Maier fühlt sich als Opfer zwischen zweier Fronten. "Was kann ein armer Schausteller, wie ich es bin, denn dafür, dass mir dieser Platz zugewiesen wird?" Ein Gesuch auf einen Platz beim Münster- oder Kasernenplatz konnte aufgrund der Zeit-Not nicht mehr bearbeitet werden. Ihm sei in diesem Jahr somit nichts anderes übrig geblieben, als die ohnehin "sehr moderaten" Preise leicht nach oben zu korrigieren. Und so machte sein Turm statt an der Basler an der Solothurner Herbstmesse (HESO) halt.

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