Dienstag, 3. Mai 2016

Schweizer Bauern dürfen wieder Verdingkinder beschäftigen

Die bürgerliche Mehrheit im Parlament meint es weiterhin gut mit den Bauern und erlaubt ihnen ab sofort wieder die Anstellung von Verdingkindern.

Minderjährige dürfen sich ab sofort wieder auf Bauernhöfen verdingen (Bild:zvg)
Die von der SVP-Fraktion eingereichte parlamentarische Initiative wurde mit 122 zu 62 Stimmen deutlich angenommen. Dies, weil die beiden SVP-Juniorpartner CVP und FDP ebenfalls geschlossen für die Vorlage stimmten. Es ist das nächste grosse Geschenk vom Nationalrat an die Bauern, hatte man doch erst vor wenigen Tagen zu einem 400 Millionen-Steuergeschenk, welches den steuerfreien Verkauf von Bauland ermöglicht, ebenfalls deutlich Ja gesagt. 

Nach jahrelangem Weibeln erhalten die Bauern so wieder die Rechtsgrundlage Verdingkinder in ihren Betrieben einzusetzen. In einer emotionalen Rede hatte Roger Köppel (SVP) das Parlament vor der entscheidenden Abstimmung auf die fundamentale Bedeutung der Verdingbuben in der Geschichte der Schweizer Landwirtschaft aufmerksam gemacht und damit ganz offensichtlich offene Türen eingerannt.

Der Bauernverband zeigt sich erfreut über den nächsten Bauern-freundlichen Entscheid der grossen Kammer: "Mit der neuen Rechtsgrundlage steht der Schweizer Landwirtschaft einen Blütezeit bevor", so Präsident Markus Ritter (CVP) auf Anfrage. Jahrelang habe man auf die günstigen Hilfskräfte verzichten und durch teure ausländische Fachkräfte ersetzen müssen, was die Schweizer Landwirtschaft um Jahre zurückgeworfen habe und sie erst dadurch abhängig von den millionenschweren Agrarsubventionen gemacht hätte. Nun aber sei man gerüstet für den harten internationalen Markt, der mittlerweile durch neue starke Player aus dem EU-Raum bestimmt werde.

Beschäftigungsmöglichkeit für minderjährige Asylbewerber

Für schwererziehbare Jugendliche, Lehrabbrecher, Teilnehmer von Sondersetting-Programmen, aber vor allem auch für minderjährige Asylbewerber eröffnet sich so eine ganz neue Beschäftigungsmöglichkeit. Andreas Glarner, SVP-Verantwortlicher für Migrations- und Asylpolitik, denkt aber bereits viel weiter und sieht die Schulen und Lehrbetriebe als grosse Gewinner: "Sonderklassen gehören bald der Vergangenheit an, genau wie der über Jahre aufgeblähte Integrations-Apparat an den öffentlichen Schulen. Die Lehrer können sich endlich wieder auf die Ausbildung von Schweizer Kindern konzentrieren."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen