Mittwoch, 29. Juni 2016

Neue Trottoir-Markierungen sollen Krawalle auf Toleranzzonen beschränken

Damit in Basel-Stadt unbewilligte Saubannerzüge künftig in geordneten Bahnen ablaufen, werden neue Toleranzzonen speziell für Krawalle eingerichtet.

Die Markierungen sollen Randalierer zur Einhaltung der sogenannten Toleranzgrenze bewegen (Bild: Polizei BS/BaBo)

Weil die Randalierer immer öfter auch aus anderen Kantonen und sogar Ländern nach Basel wüten kommen, wählen die Behörden einen neuen Weg. Mit neuen Markierungen auf dem Trottoir sollen den Krawallmachern die Tolerranzzonen in Zukunft eindeutig aufgezeigt werden und Missverständnisse, wie beispielsweise am letzten Freitag, weitesgehend vermieden werden.

An insgesamt vier Standorten in Basel-Stadt hat das dafür zuständige Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) die neuen Toleranzzonen farbig markiert. Eine leuchtend rote Linie und ein eigens dafür entworfenes Piktogramm sollen den Krawallmachern zeigen, wo sie randalieren dürfen und wo nicht. Damit greifen die Behörden auf ein ähnliches Modell zurück, wie sie es erst kürzlich auch im Basler Rotlichtmilieu an der Webergasse, Ochsengasse und Teichgässlein eingeführt hatten.  

Die Standorte wurden am letzten Treffen des "Runden Tisch Krawalle" mit sämtlichen privaten und staatlichen Akteuren, die bei Randalen aufeinandertreffen, getroffen. Eine Krawall-Route soll vom Kleinbasel via Hammer- und Feldbergstrasse über die unmarkierte Johanniterbrücke ins Grossbasel führen, wo Randale in Teilen der Elsässerstrasse, der St. Johanns-Vorstadt und bei der Rheinschanze, gleich beim Architekturbüro Herzog & de Meuron toleriert werden. Weiter sollen sich Krawallmacher auch vor dem Büro der SVP Basel-Stadt an der Kornhausgasse 7, sowie auf der ohnehin bereits rechtsfreien Eventplattform hinter der Muttenzerkurve beim Joggeli austoben dürfen.

Weitere temporäre Toleranzzonen geplant

Die Pilotphase dieses schweizweit einmaligen Projektes ist vorerst auf drei Jahre ausgelegt. Nach Ablauf dieser Frist werde eine Evaluation zeigen, ob allenfalls weitere Zonen geprüft werden sollen. Auch die Installation von temporären Zonen - zum Beispiel auf dem Kasernenareal während der Basler Herbstmesse oder auf dem Messeplatz in den Tagen vor und nach, aber nicht während der Art Basel - sind im Gespräch.

Bei Direktbetroffenen freut man sich über die rasche Handlungsbereitschaft beim Basler  Sicherheitsdepartement: "Wir hoffen, dass sich mit einer tolerierten Krawallzone die ideellen Emissionen der Parteizentrale auf ein erträgliches Mass einpendeln werden", so ein Kornhausgassen-Anwohner, der anonym bleiben wollte.

Die definitiven (rot) und die möglichen temporären (gelb) Standorte der Krawallzonen (Screenshot: GeoViewer)


2 Kommentare:

  1. Das isch e Scherz oder?! Mir fähle d'Wort! Wie verblödet sin eigentlich unseri Politiker, Regierigslüt?? Ych möcht denn bitte no e "Toleranzzone" für: 1.Fraue wo nit wänn belästigt wärde. 2.Für Persone wo keini Drogedealer wänn gseh. 3.Für Fraue und Männer wo eifach möchte läbe in däre Stadt ohni Angst vor irgendwelcher Gwalt!

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