Dienstag, 30. Dezember 2014

Lärmklage erfolgreich: Silvesterfeuerwerk endet bereits um 22.30 Uhr

Erfolg für die Anwohner des Basler Rheinbords. Ihre Lärmklage gegen das alljährliche Silvesterfeuerwerk wurde vom Basler Appellationsgericht vollständig gutgeheissen. Die 15. Ausgabe des traditionellen Silvesterfeuerwerks endet somit neu bereits um 22.30 Uhr.

Trotz vorgezogenen Start wird auch an diesem Silvester der Himmel über Basel funkeln und Tausende Zuschauer anziehen. (Bild: ProInnerstadt.ch)
Über die Silvesterfeiern in Basel freuen sich nicht immer alle. Während das Silvesterfeuerwerk am Rhein für die Einen ein unverzichtbares Ereignis ist, bereiten die Lärmemissionen den Anderen wenig Freude. «Die Organisatoren und die Besucher sind sich leider gar nicht bewusst, dass sie sich in einem Wohnquartier befinden», meint etwa Mark Brandt, der seit kurzem eine Wohnung auf dem ehemaligen Kinderspital-Areal bewohnt. Gemeinsam mit anderen Quartier-Bewohnern hat der aus dem Saarland stammende Neuzuzüger schon Mitte August offiziell Klage gegen die geplanten Feierlichkeiten eingereicht. Im letzten Juli sei es nämlich, schon wenige Wochen nach seinem Einzug, in der Nacht vom 31. Juli auf den 1. August ohrenbetäubend laut gewesen, vereinzelt soll damals sogar Feuerwerk gezündet worden sein. «An Schlaf war jedenfalls nicht zu denken», so Brandt weiter. Richtig laut sei es am Rheinbord seither sowieso nur zweimal geworden, einerseits an der Musikparade «Jungle Street Groove» und andererseits bei einer Performance eines berühmten Neuseeländischen Künstlers.

Von den Programmänderungen betroffen ist auch die traditionell ruhige und besinnliche Feier auf dem Münsterplatz: Der ursprünglich für 23.30 Uhr geplante Auftritt des Stadtposaunenchors beginnt neu um 21.00 Uhr. Dies nachdem dutzende Bewohner des Münsterbergs sich der Lärmklage der Rheinbord-Anwohner kurzerhand angeschlossen hatten. 

Als bünzlige Spielverderber sehen sich Brandt und seine Mitstreiter derweil nicht, viel mehr stört man sich an der Doppelmoral im Umgang mit Feuerwerk: «Wenn Fussballfans während dem Jahr pyrotechnisches Material einsetzen, wird von Seiten der Medien und Behörden jeweils der baldige Untergang des Abendlandes herbeigeschrieben. Unter dem Deckmantel eines traditionellem Silvester-Ritual wird es hingegen toleriert.» Eine Initiative, analog jener im Kanton Aargau, würde Brandt sofort unterstützen.  Im kommenden März wird dort über eine starke Einschränkung von privatem Feuerwerk abgestimmt, mit dem Ziel die Gefährdung der Gesundheit von Menschen und Tieren und die Belastung der Umwelt zu unterbinden.

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