Montag, 18. April 2016

Kanton Baselland lockt Briefkastenfirmen nach Salina Raurica

Endlich geht die Wirtschaftsoffensive in Salina Raurica voran. Nach unzähligen Rückschlägen und Enttäuschungen sollen in den kommenden Jahren mehrere 1000 Briefkastenfirmen ins Baselbiet gelockt werden.

Nach dem Vorbild Panamas soll auch das Baselbiet zu einer Steueroase werden (Bild: e4sy.de)
In Zusammenarbeit mit der renommierten Anwaltskanzlei Mossack Fonseca soll das bisher noch so gut wie brachliegende Salina Raurica-Areal in Pratteln endlich zu florieren beginnen. Wie mehrere Insider berichten, wurde der Deal mit dem in Panama-Stadt angesiedelten Unternehmen vor wenigen Tagen unter Dach und Fach gebracht. 

Erklärtes Ziel sei es, bereits ab dem kommenden Jahr mehrere 100 Offshore-Gesellschaften in den Kanton Baselland zu locken. Damit verbunden wäre die Schaffung von nicht weniger als ein paar Dutzend Arbeitsplätzen in der Administration, sowie ungefähr 1 Scheindirektor pro 100 ansässigen Briefkastenfirmen. 

Die roten Gebäuden sollen Briefkästen
vorenthalten werden (Bild: fricktal24.ch)
Die weltweit tätige Anwaltskanzlei Mossack Fonseca verfügt über ein ausgezeichnetes Netzwerk auf mehreren Kontinenten und rechnet fest damit, dass bereits ab 2017 eine beachtliche Anzahl an Unternehmen und Stiftungen den Weg ins Baselbiet finden werden. Ausserdem attestieren Ökonomen in einem extern in Auftrag gegebenem Gutachten dem Baselbiet ebenfalls gute Chancen, sich im internationalen Offshore-Markt zu etablieren. Nicht zuletzt deshalb, weil in den letzten Wochen ein verstärkter Migrationsstrom von Karibischen Briefkastenfirmen in Richtung Europa und USA zu beobachten sei.

Mittelfristig, aber noch möglichst in dieser Legislaturperiode, wolle man im Baselbiet mit Kantonen wie Zug, Schwyz und Luzern im nationalen Steuerwettbewerb gleichziehen. Längerfristig, hoffentlich noch in dieser Legislaturperiode, plane man zudem die Steuersätze auf das Niveau von weltbekannten Steueroasen wie Panama, Belize oder den Britisch Jungferninseln zu senken, um so noch mehr (zwielichtige) natürliche und juristische Personen zur Niederlassung in Salina Raurica zu bewegen.

Maurer: «Man muss diese Möglichkeiten schaffen»

Bedenken über die Zusammenarbeit mit der zuletzt negativ in die Schlagzeilen geratene Anwaltskanzlei habe man im Baselbiet derweil keine. Von Seiten des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD) habe man grünes Licht bekommen, den Deal einzufädeln. Erst vorletzte Woche hatte Finanzminister Ueli Maurer (SVP) im Blick Verständnis für die Offshore-Geschäfte der Superreichen gezeigt. Entsprechend positiv sieht er den grossen Plänen im Nordwestschweizer Vorzeigekanton Baselland entgegen. 

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