Montag, 11. April 2016

Nach Ausschreitungen: Hooligans müssen neu Integrationsvereinbarung unterschreiben und allen Polizisten die Hand geben

Nach den gewaltsamen Ausschreitungen im Anschluss an das Spiel FC Basel - FC Zürich, kündigen die Behörden aus Basel-Stadt und Baselland hartes Durchgreifen an.

Statt der Waffe reichen Polizisten Fussballfans künftig die Hand (Screenshot)
Keine 24 Stunden nach der "Schande von Brügglingen" präsentieren die beiden Sicherheitsdirektoren Baschi Dürr und Isaac Reber eine neue Lösung im Kampf gegen Hooligan-Gewalt in den beiden Basel. Künftig müssen Hooligans eine sogenannte Integrationsvereinbarung unterschreiben, um weiterhin Fussballspiele in den Kanton Basel-Stadt und Baselland besuchen zu dürfen. "Alle gewaltbereiten Fussballfans werden gebeten in den kommenden Wochen die Polizeizentrale Spiegelhof in Basel oder den Polizeiposten in Liestal aufzusuchen und dort eine entsprechende Integrationsvereinbarung zu unterschreiben, andernfalls würden die Fans in Zukunft keine Billets mehr für Fussballspiele erhalten", so der Baselbieter Regierungsrat Isaac Reber (GP). "Nur so könne man in Zukunft weitere Fangewalt an Fussballspiele unterbinden.", so Baschi Dürr (FDP) weiter.

Wer in unserem Land geboren ist und/oder über das Schweizer Bürgerrecht verfügt, hat sich genau wie Ausländer an die Schweizer Gesetzgebungen zu halten. Schliesslich böte die Schweiz den Schweizer Bürgern nicht nur Sicherheit und Grundversorgung an, sondern auch Sonderrechte gegenüber Ausländern (u.a. Wehrpflicht, Niederlassungsfreiheit, Stimmrecht, Vorurteile).

Neue Händeschüttel-Pflicht im Joggeli

Neu müssen bei der Einlasskontrolle sämtliche Matchbesucher allen anwesenden Sicherheitsmitarbeitern, sowie dem aufgebotenem Polizekorps und den Zivilpolizisten (mit geschlossenen Augen) die Hand geben. Wer den Händedruck verweigert, verliert das Recht auf den Matchbesuch. "In unserem Land gelten für alle immer noch die gleichen Rechte und Pflichten. Es kann doch nicht sein, dass sich gewisse Personen Sonderrechte herausnehmen und den Händedruck verweigern oder grundlos randalieren", lässt sich Monica Gschwind, Bildungsdirektorin des Kantons Baselland in einem Communique zitieren. Allen Matchbesuchern wird geraten künftig bereits 4, rsp. 6 Stunden bei einem Hochrisikospiel, vor Matchbeginn im Stadion zu sein, um das ganze Prozedere problemlos vor dem Anpfiff zu durchlaufen. 

Die neuen Bestimmungen treffen Anhänger aller Vereine. So sind Gästefans im St. Jakob-Park bis auf weiteres nicht erwünscht, bis eine praktikable Lösung für diese ausgearbeitet ist, was allerdings kaum noch vor dem Ende der Saison 2015/16 der Fall sein dürfte. Ausländische Besucher des Europa League-Finale von Mitte Mai werden ein Online-Formular erhalten, welches sie ausgefüllt und unterschrieben beim Grenzübertritt und bei der Einlasskontrolle vorweisen müssen.

Die Basler Fanvertreter haben sich bis heute noch zu keiner Stellungsnahme durchringen können. Aus sicherer Quelle liess sich vernehmen, dass sie einem Kompromiss zustimmen könnten: Händeschütteln nur mit der linken Hand und einem geöffnetem Auge (bei den Zivilpolizisten) oder als Alternative kontaktlos mit im 45-Grad-Winkel ausgestreckten rechten Arm und flacher Hand (gängige Begrüssung an Schweizer Polizeischulen).

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